Hochwassergefahr

Nicht nur die Einwohner der an der Wetter und Nidda liegenden Gebiete Assenheims, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger Bruchenbrückens wären besonders stark durch ein Neubaugebiet Gollacker betroffen, vor allem durch die erheblich zunehmende Hochwassergefahr (siehe Navigationspunkt "Aktionen" - "Aufruf an die Bürger Bruchenbrückens"). Bruchenbrücken hat vor einigen Jahren extra in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Zusätzliches Wasser vom Gollberg war dabei wohl kaum einkalkuliert.

Aus diesem Grund würde Bruchenbrücken auch nur der Entsorgung des gollberger Niederschlagswassers auf bruchenbrücker Gebiet zustimmen, wenn Niddatal alle Kosten und Folgekosten für Maßnahmen und Schäden übernimmt (vgl. Navigationspunkt "Abwasserentsorgung").

Bereits jetzt entstehen nach Starkniederschlägen große Seen auf den landwirtschaftlichen Flächen direkt unterhalb des Gollackers.

Das Wasser reicht bis an den Aussiedlerhof.

Bild-Dokumentation der Starkregensituation am 9.1.2018, Überschwemmung und vollgelaufene Gräben unterhalb des Gollackers

Die BI hat sich verstärkt mit der Hochwassergefahr für Assenheim und Bruchenbrücken auseinandergesetzt und umfassende Informationen über das hessische Umwelt-Ministerium sowie das hessische Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie ausgewertet. Bereits vor einigen Jahren hatte das Landesamt auf Basis der Daten aus dem ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends begonnen, Hochwassergefahren- und Risikokarten aufzustellen und ein Projekt namens „KLIMPRAX Starkregen“ gestartet. Schon jetzt ist klar, dass die Risikozahlen sich deutlich verschlechtert haben.

Bild-Dokumentation der Starkregensituation am 9.1.2018, Überschwemmung und vollgelaufene Gräben am und auf dem Sportplatz Bruchenbrücken

Gerade erst am 6. Dezember 2017 hat das Landesamt neueste Forschungsergebnisse zum Klimawandel vorgestellt. Darin heißt es:

>>> Bei den Niederschlägen haben die Forscher große Unterschiede zwischen den Jahreszeiten errechnet: Im Winter nehmen die Niederschläge signifikant zu. Da es wärmer wird, werden im Winter die Hochdruckgebiete aus Sibirien zurückgedrängt. Stattdessen haben wir mehr atlantische Tiefdruckgebiete. Das Problem: Durch die höheren Temperaturen kommt der Niederschlag im Winter vermehrt als Regen statt als Schnee auf die Erde. Schnee dient aber als Speicher, der bei der Schneeschmelze im Frühjahr die Grundwasservorräte auffüllt, Regen dagegen wird rasch in die Meere abgeführt. Mit kritischen Folgen: Es sind mehr Hochwasser im Winter und geringere Grundwasservorräte zu erwarten. <<<

Bild-Dokumentation der Starkregensituation am 9.1.2018 an der Wetter kurz unterhalb der Grabenmündung des Angelteichs.

Die Überschwemmung der bereits jetzt schon fast unter Wasser stehenden landwirtschaftliche Fläche würde durch zusätzliches vom Gollacker abgeleitetes Niederschlagswasser überschwemmt werden. - Wer würde die Kosten dieses Hochwasserschadens tragen?

Das Landesamt hat seinerzeit schon Maßnahmen angemahnt, die Risiken zu minimieren. Das sind bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen, wie sie in Bruchenbrücken bereits umgesetzt wurden. Dabei darf aber das Risiko nicht wieder erhöht werden. Die Ableitung von Oberflächenwasser aus einem neuen Baugebiet Gollacker würde bei Starkregen, einer Situation, wie wir sie gerade erst im Januar 2018 hatten, dazu führen, dass die Gräben die Wassermassen nicht mehr fassen könnten, die Wetter über die Ufer treten würde bzw. das geplante Rückhaltebecken am Rande der Hohl überlaufen würde. Einziger Schutz kann hier nur der komplette Verzicht auf die Bebauung dieses Gebietes sein.

Pegelstand Bruchenbrücken und Ilbenstadt vom 8.1.2018 (beide knapp unter der ersten Warnstufe!)

 

Hochwassergefahrenkarte (Risikokarte HQ10) des HLNUG, Ausschnitt Bruchenbrücken